Abruzzen Tour

31.07.2021-13.08.2021
Zuerst eine kleine Vorgeschichte:
Bevor man sich auf eine längere Tour begibt, macht man den üblichen Check der Maschine. Micha` s Tiger hat bereits einige Tage zuvor klackernde Geräusche von sich gegeben, aber man war sich sicher, dass es nicht schlimm ist. Das ist wichtig für den Schluss unserer Reise.

31.07.2021
445km
Erste Pause war in Reutte bei der Hängebrücke highline 179 mit Besichtigung der Burgruine Ehrenberg. Micha hatte seine Karte verloren für die Seilbahn, so gab es eine extra Runde laufen für ihn. Danach war der Jaufenpass noch drinnen.

01.08.2021
449km
Der Tag begann mit Nieselregen, wurde trocken, es ging auf die Autobahn ca. für 400km, um dem schlechten Wetter zu entkommen. Noch auf der Autobahn wurde es trocken, nass, trocken, Regen mehr Regen, schlechte Sicht mehr Regen dann Hagel so groß wie 2€ Stücke. Wir versuchen uns unter einer Brücke unterzustellen auf der Autobahn, aber da standen auf jeder Spur (selbst auf dem Standstreifen) Autos, die haben die Autobahn gesperrt, die Konsequenz war ein Hubkonzert. Als alles soweit vorbeigezogen war, ging es weiter und dann kam der Backofen mit 32°C. Wir haben es geschafft bis nach Bologna. Zuerst gab es ein Eis, so lecker, aber das Eis schmolz schneller als man es schlotzen konnte. Egal, das war super. Ab hier waren die Straßen typisch italienisch, rissig, hügelig zum Teil gar nicht da, aber kurvig. Nach ca. 15 km ging es rein ins Gelände, Schotterweg mit kleinen Steinen, etwas größeren Steinen, Felsstücken im Weg, mal etwas lose oder doch wieder fest, tiefe Löcher (zum Glück trocken). Irgendwann kamen wir auf eine Anhöhe wo es irgendwie nicht weiter ging. Micha hat uns stehen lassen und ging auf Erkundungstour, irgendwann ist er stecken geblieben auf einem Weg der vielleicht 40cm breit war, kein vorankommen, alleine umdrehen ging nicht. So haben die zwei Damen die Umgebung abgesucht und eine kleine Stelle gefunden um Wenden zu können, das wurde in 20 Zügen vollbracht. Gesagt getan, das war auch geschafft. Ein Weg wurde gefunden für die letzten 800 m bis zur geteerten Straße, ok, wir versuchten es. Da gab es Löcher halb so tief wie das Moped, langsam Grube für Grube durchfahren bis es Nelli zu tief wurde, Micha musste her. Der hat es auf die andere Seite geschafft. Kaum 100m weiter stoppte uns ein ausgewaschener Weg mit Felsen im Weg und 0,5m Absätzen, hier war Schluss, wir mussten die 6km wieder zurück. Gesagt getan. Micha hat Nelli ihr Moped wieder durch die tiefen Gräben gefahren, dabei ist ihm das Hinterrad weggerutscht und auf einen großen Steinbrocken geknallt, dadurch wurde die Ölwanne beschädigt und das Öl lief in kurzer Zeit komplett aus. Was nun. Wir schiebten die Anstiege hinauf und rollten die Abfahrten runter. Michelle lief sehr viel, alle haben gearbeitet und geschwitzt. Irgendwann kamen zwei Spaziergänger des Weges und fingen gleich an mit "grande problema", aber sie schafften es an einem Sonntagabend jemanden zu organisieren der uns mitten im Nirgendwo abgeschleppt hatte. Dazu gab es einen Leihwagen für umsonst, damit wir zu unserem, kurz vorher, gebuchten Hotel kommen konnten. Einfach so ohne nach dem Führerschein zu fragen, um den Kofferraum aufzuschließen mussten wir googeln wie das geht, war ein Fiat Punto. Auch geschafft, nach langem Suchen und telefonieren endlich die Unterkunft erreicht und gegen 23:15 Uhr endlich schlafen.

02.08.2021
Am nächsten Morgen um 9 Uhr beim Abschleppdienst getroffen, die haben herumtelefoniert und eine Motorrad Werkstatt gefunden die offen war. Die Werkstatt war eine kleine Garage, aber sehr versiert. Nach 15 min. auf der Hebebühne war die Ölwanne demontiert. Wir sollten das Moped um 17:30 Uhr wieder abholen. Gut, dann war faules herumliegen im Schatten eines Baumes angesagt. Das Motorrad war fertig wie versprochen, die Schweißarbeit war richtig gut.

03.08.2021
212 km quer durch die Berge an den Nektarinen und Kiwi Plantagen vorbei. Und was gibt es leckeres wie frisches Obst vom Busch/Baum. Zwischendurch musste man die Kette spannen. Ankunft unterhalb von Ravenna am Meer. Das Geräusch an Micha`s Tiger wurde a Muckesäckele schlimmer.

04.08.2021
Abfahrt morgens um 8:00 Uhr bei 22°
Ankunft 17Uhr
Höchst Temperatur 38°
468km 6,5h Fahrzeit
Und wieder Sonne PUR
An der Küste Runter bis nach Foggia, Brennende Felder. Und nur warm. Warum fährt man auch im Sommer nach Italien?

05.08.2021
Heute ist chillen am Meer angesagt und danach bummeln in Vieste.
Temperatur wieder über 35° aber am Meer hält Mann und Frau es aus. Wenn man an der Küste entlang von/nach Vieste fährt kommt man an einem Naturbogen im Meer vorbei, heißt „Architello Felsen bei Vieste“, ist ein Foto wert. In Vieste selber gibt es eine tolle Innenstadt, sehenswert ist die Liebestreppe „Via Fontana“ vor allem bei Abendlicht. Danach fuhren wir quer durch einen Nationalpark und das bei Dunkelheit, war nicht angenehm zu fahren, die Schlaglöcher hat man entweder gar nicht oder zu spät gesehen, somit fuhr man einfach durch.

06.08.2021
230km Strecke
Heute quer durchs Land auf der Autobahn um Pompeji zu sehen. Wirklich sehenswert, aber ein viel zu großes Gelände um es kurz anzuschauen. Wir empfehlen gutes Schuhwerk, Zeit und nicht im Sommer.

07.08.2021
Die Amalfi Küste muss man gesehen haben, Bilderbuch schöne Landschaft mit azurblauem Wasser. Herrlich.
243km-sehr warm heute 38° und keine Abkühlung in Sicht. Micha`s Motorrad macht noch mehr Geräusche.

08.08.2021
In den Abruzzen hätte ich noch einige Tage bleiben können, jedoch man muss ja weiter
259km bei 36°.
Ein Schlagloch nach dem anderen, man darf es sich raussuchen welches man nimmt. Egal wie, aber man nimmt eines auf jeden Fall. Aber so schööööööön. Kleine Wege kaum befahren, ruhe und Natur.

09.08.2021
Tagestour von 248km.
Heute Gran Sasso Nationalpark. Das „Valle Castellana“ Gebiet sehr schön, mit einem Flussauf und in Bogen gefertigte Brücken. Teilweise auf Schotter und die alt bekannten Schlaglöcher soweit das Auge reicht. Trotzdem eine tolle Gegend,

10.08.2021
224km - Auch einen Pass gibt es auf unserer Route, von der SS17 auf den Campo Imperatore. Am Ziel war Waschtag angesagt.

11.08.2021
Quer von rechts nach links, etwas langweilig, aber das gibt es mal. Trotzdem 249km. Das krachende Geräusch wurde beim Anfahren oder Bergauffahrt sehr laut bei Micha. Da ist wohl was mit der Kette nicht ganz so gut?

12.08.2021
Nach 404km in Garda gelandet, alt bekannt, schon einige male dort gewesen, sind aber gerne dort.
Tochter will chillen und abends bummeln gehen, gesagt getan. Aber nicht zu lange, wir alte sind müde und Bett reif.
Tag 14 Heimreise:
Nach Hause kommen muss man irgendwie, das ging über den Brenner, auf halber Strecke war das Geräusch doch besorgniserregend, so kam die Sozia zur Nelli und die Gepäckrolle zum Micha. Den Brenner haben wir geschafft ohne stehen zu bleiben. Zu dem Geräusch kam nun ein Ruckeln dazu. Hoffentlich nicht nochmal den ADAC anrufen. Irgendwann kam der Fernpass, wieder wechseln der Gepäckrolle mit Michelle. Das ging auch noch. Für die Autobahn in Deutschland kommen keine steilen Berganstiege, so konnte Michelle bei Micha wieder sitzen. Nachdem wir die Autobahn verlassen hatten, wurde wieder gewechselt, um die restlichen 30km die Kette zu schonen. Micha kam gerade noch so unsere Auffahrt zuhause hoch. Was war es nun, das Antriebsritzel hatte bis dahin seine 55Tkm hinter sich und war fast rund. Dieses Bauteil kostet keine 7 Euro, aber „das geht noch“.
Gesamtlänge: 4059km

 

Vorheriger BeitragDie Weiten von Norwegen
Nächster BeitragMosel Tour 2021 oder Svens Feuertaufe

Einige Impressionen